Home Insights Therapietreue stärken und drop-out-quote minimieren

Therapietreue stärken und drop-out-quote minimieren

5 mins read

Bitte beachten Sie, dass dieser Artikel Verweise auf Ashfield Engage enthält, das nun zu Inizio Engage geworden ist

Die richtige Diagnose wurde gestellt, eine entsprechende Therapie verordnet. Was tun, wenn die Drop-out-Quote hoch ist?

Die WHO hat sich mit Faktoren auseinandergesetzt, die die Therapietreue beeinflussen können, und nennt unter anderem: fehlende Motivation sich mit der Erkrankung auseinanderzusetzen, Angst vor Nebenwirkungen und zu hohe Komplexität des Behandlungsplans. Entscheidend ist auch, wie gut eine Aufklärung über die Erkrankung und die Schulung der Patientin oder des Patienten war.

Ashfield Engage erarbeitet seit Jahren gemeinsam mit Pharma- und Medizintechnikunternehmen Programme zur Patientenunterstützung und berücksichtigt diese Risikofaktoren beim Design und Aufsatz.

Therapien werden immer komplexer

„In Adhärenzprogrammen für Medikamente, bei denen der Zeitpunkt der Einnahme für die Wirkung wichtig ist (z.B. Parkinson-Behandlung, HIV-Medikamente, Immunsuppressiva, onkologische orale Therapie), setzen wir beispielsweise digitale Lösungen kombiniert mit einem Nurse-Monitoring im Hintergrund ein“, erklärt Sandra Fabing. Bei einmaligem Vergessen der Einnahme erfolgt eine Erinnerung durch die App, bei wiederholtem Vergessen meldet sich eine Ashfield Engage Nurse direkt beim Patienten oder der Patientin. Ein Motivationsgespräch kann klären, ob die Non-Compliance beabsichtigt oder unbeabsichtigt war und es werden gemeinsam Lösungen erarbeitet.

Unterstützungsbedarf gibt es beispielsweise auch, wenn Patient*innen das verordnete Medikament mithilfe eines Medizinproduktes selbst verabreichen müssen. Nach der Erstverordnung durch Zentren oder Fachärzt*innen schulen Ashfield Engage Nurses zum Beispiel bei Selbstinjektion den Umgang mit dem Medizinprodukt, die korrekte Einstellung und Verabreichung nach Therapieplan in den meisten Fällen im häuslichen Umfeld.

2020 wurde an der Charité Berlin in einer prospektiven, nicht-interventionellen Studie mit 184 Patient*innen der Einfluss von Programmen zur Patientenunterstützung auf die Adhärenzrate untersucht. Patient*innen mit dem Krankheitsbild Multiple Sklerose wurden mit unterschiedlichen Therapien behandelt und nahmen an verschiedenen Programmen zur Patientenunterstützung teil. Bei den betreuten Patient*innen lag die Adhärenzrate bei 92,9 % im Vergleich zu 61,8 % bei denjenigen, die an keinem Programm teilnahmen.

Das deckt sich mit den Erkenntnissen der laufenden Ashfield Patientenprogramme.

„Auch unsere Erfahrung zeigt, dass sich Patient*innen nach ausführlicher Schulung und periodischer Betreuung sicher im Umgang mit ihrer Erkrankung und der verordneten Therapie fühlen. Mit messbar positiver Auswirkung auf Adhärenz und Behandlungserfolg.“Sandra Fabing, Ashfield Engage

Holistischer Zugang

Wenn Patient*innen mit ihren betreuenden Ärzt*innen die gestellte Diagnose und verordnete Therapie besprechen, werden Themen wie die Bedeutung von Bewegung und Ernährung oder die Auswirkungen der Erkrankung auf das Arbeitsumfeld, die Beziehung, Sport und Reisen oft nur tangiert. Detailfragen stellen sich manchmal erst Tage später.

Wie Ashfield diesen Bedarf aufgreift, beschreibt Sandra Fabing: „Wir setzen auf ganzheitliche Programme. Unsere Ashfield Engage Nurses besprechen all diese Themen mit den Patient*innen nicht nur im Rahmen der Initialschulungen. Auch danach sind sie Anlaufstelle für Fragen die Erkrankung und ihre Auswirkungen betreffend. Ein Programm hört meist nicht mit der Patient*innenschulung auf, häufig sind danach periodische Touch-Points, wie Reminder-Services und Motivationsgespräche vorgesehen.“

Die Eigenverantwortung stärken

Dabei liegt der Fokus auf der Stärkung der Patient*innen bezüglich Eigenverantwortung im regelmäßigen Monitoring.

Worauf beim Design und Aufsatz eines Programmes zu achten ist, weiß Sandra Fabing: “Wir schauen uns die Patient Journey gemeinsam mit dem Kunden ganz genau an und setzen dort an, wo Patient*innen Unterstützung brauchen und einen wirklichen Benefit haben. Wissen wir beispielsweise von einer erhöhten Drop-out-Quote durch Nebenwirkungen oder zu erwartender Stagnation im Therapieverlauf, setzen wir mit proaktivem Nebenwirkungsmanagement und Motivationsgesprächen an. Wir holen Patient*innen schon im Vorfeld ab, bevor die Adhärenz aufgrund von Unsicherheit leidet.“

Auch die mentale Gesundheit ist ein wichtiger Aspekt bei schweren oder chronischen Erkrankungen. In Programmen, in denen aufgrund der Therapieform wiederkehrende Betreuungspunkte vorgesehen sind, werden die Ashfield Engage Nurses durch psychosoziale Hilfestellungen zu vertrauensvollen Kontaktpersonen der Patient*innen.

Abgestimmt und individuell

Ashfield Engage ist einer der weltweit führenden Anbieter von Programmen zur Patientenunterstützung.

„Neben den Erfahrungen und Erkenntnissen aus unseren laufenden Programmen in Österreich beziehen wir beim Design und Aufsatz eines neuen Programmes zur Patientenunterstützung Kompetenzen von Kolleg*innen auf europäischer Ebene mit ein: in unserem Ashfield Centre of Excellence für Patient Solutions arbeiten Spezialisten vernetzt zusammen, mit dem Ziel, unsere Services laufend zu ergänzen und neueste Technologien zu integrieren“, berichtet Sandra Fabing.

Eines der innovativen CRM-Systeme, die zum Einsatz kommen, ermöglicht die individuelle Betreuung auch in Programmen mit sehr hoher Patient*innenzahl.

„Dank der Möglichkeiten, neben SMS oder E-Mail Reminder auch Microsites, Chatfunktionen und Schulungen über Videofunktion in dieses CRM einzubetten, erreichen wir mehr Patient*innen denn je. Überraschend ist jedoch nach wie vor die Bedeutung von Printmaterialien, die selbst junge Patient*innen gerne annehmen.“Sandra Fabing, Ashfield Engage

Angepasst an die Zahl der Patient*innen und die Betreuungsintensität arbeiten Ashfield Engage Nurses entweder exklusiv für einen Indikationsbereich oder in mehreren unterschiedlichen Bereichen. So gelingt es, auch Rare Disease Patient*innen umfangreiche Unterstützung zu bieten.

Wertvolle Erkenntnisse

Patient*innen haben nicht nur einen direkten Nutzen durch diese Programme. Die Erhebungen von Anwendungsdaten (Real World Data) liefern Pharmaunternehmen Erkenntnisse, die bei der Entwicklung neuer Arzneimittel einfließen können und zur Optimierung von Therapien führen.